Holmes 2.1
Ich hoffe, Sie erinnern sich noch an mich. Sie wissen schon, der super Detektiv, der bereits 3 Fälle gelöst hat. Nur zur Erinnerung: 3 sind mehr als nichts!
Nun, seit ich diesen Kopflosen verhaftet habe (Anmerkung der Regie: Nein, er hat ihn natürlich nicht verhaftet, die Geschichte erzählt er nur gerne.), hat sich mein Ansehen durchaus gesteigert. Denn: Heute Morgen hat mich König Björk von Saturn persönlich um Hilfe gebeten. Deshalb bin ich jetzt auch auf dem Weg zum Saturn, dem Planeten. Wie mir mitgeteilt wurde, sind dem König die Kronjuwelen entwendet worden. (Anmerkung der Regie: Dabei handelt es sich um Schmuck, nicht um das, was sich in der Hose befindet. Obschon das auch interessant wäre.)
Ich werde von einem Diener erwartet, der mich in eine grosse Halle führt. Dort warte ich dann gefühlte 3 Stunden, bis endlich der Herr Björk zu mir kommt und mich begrüsst.
„Da sind Sie ja!“, sagt er erfreut. „Sie müssen mir helfen. Meine Kronjuwelen sind weg!“ (Anmerkung der Regie: Immer noch der Schmuck.)
„Haben Sie denn jemanden in Verdacht?“, frage ich ganz professionell. Björk ist ein dummer Name, denke ich mir, sage das aber natürlich nicht laut.
„Das war Hulk!“
„Hulk?“ Ich nicke. Zuerst ein Kopfloser, dann der Hulk. (Anmerkung der Regie: Gemeint ist das grüne grosse Dings, nicht der brasilianische Fussballspieler.) (Anmerkung der Regie: Aber wenn der Fussballspieler nach dem grünen Dings benannt wurde, ist es dann nicht dieselbe Person? (Nachdenkliches Smiley))
„Ja, Hulk! Ich habe ihn persönlich gesehen! Er ist in meine Schatzkammer eingedrungen und hat meinen wertvollen Schmuck gestohlen. Bitte, Sie müssen den Kerl finden und mir meine Kronjuwelen zurückbringen!“
Ich nicke erneut. „Selbstverständlich, ich mache mich sofort auf die Suche.“ Obschon ich keine Ahnung habe, wo ich anfangen soll, spaziere ich zielstrebig davon. Für Aussenstehende muss es zumindest so aussehen, als wäre es zielstrebig.
Ich mag den Planeten Saturn nicht, mein Pluto ist viel niedlicher. (Anmerkung der Regie: Ja, Pluto ist leider immer noch kein Planet.) Die Aliens hier sind hässlich. Im Ernst, es sind fette blaue Monster mit grünen Haaren, schiefen Zähnen und Glubschaugen, was soll daran denn schön sein? Also, wer auch immer die designt hat, hat mächtig was falsch gemacht. Wir hingegen, wir Plutoaner (Anmerkung der Regie: Für bessere Vorschläge, wie man die Aliens von Pluto nennen soll, bin ich offen.), wir sind wahre Schönheiten. Zumindest ich. Aber ich will ja nicht prahlen. (Anmerkung der Regie: Natürlich will er prahlen.)
Ich habe Hunger. Wieso ich gerade darauf komme, weiss ich nicht. (Anmerkung der Regie: Ich schon, denn ich habe selbst Hunger.) Aber ich verwerfe den Gedanken schnell. Immerhin kann ich auch später noch essen. Zuerst muss ich Hulk finden, was eigentlich nicht besonders schwer sein sollte, bedenkt man, wie gross der Typ ist. Und wie grün. Ehrlich, dagegen sind alle anderen grünen Wesen hier fast schon gelb. Oder blau? Sie wissen bestimmt, was ich meine. Nun, ich schlendere also durch das traute Heim von König Björk. (Anmerkung der Regie: Eigentlich handelt es sich bei dem Namen Björk um einen Frauennamen, aber es durfte keine Königin sein, denn dann wäre das mit den Kronjuwelen nicht so witzig gewesen.) Ich hätte es mir prachtvoller vorgestellt, wenn ich ehrlich sein soll. Aber wie dem auch sei, ich habe den dummen Hulk immer noch nicht gefunden. Vielleicht ist er ja geschrumpft, wie in diesem uuuuralten Film, Sie wissen schon, mit den Kindern und den Eltern. (Anmerkung der Regie: Falls Sie es doch nicht wissen (was sehr wahrscheinlich ist), es handelt sich um „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“.) Witziger Film. Sollten Sie sich unbedingt einmal ansehen. Oder auch nicht. Hulk ist sowieso besser. Apropos Hulk: Wo um alles im Weltall könnte er nur stecken? Wo würde ich mich verstecken, wenn ich so gross und grün wäre, dass ich mich eigentlich gar nicht verstecken könnte?
Im Garten. Ich glaube, ich würde mich im Garten verstecken und hoffen, dass man mich für einen Baum hält. Also gut, ich mache mich nun auf den Weg zum Garten. Ich weiss nicht genau, wo es lang geht, aber so gross kann das Grundstück auch nicht sein, also steuere ich meine kleinen Dackelbeinchen mal in die Richtung zurück, aus der ich gekommen bin.
Ich bin einfach ein Genie! Im Ernst, haben Sie schon jemals einen solch klugen Detektiv wie mich gesehen? Nein? Dachte ich mir. Ich stehe im Garten. Ja, in der Tat, ich habe den Garten gefunden! Ich bin doch einfach toll!
Den Hulk sehe ich allerdings immer noch nicht. Was für ein Jammer.
Doch ich gebe nicht auf und schaue mich genauer um. Ein paar hässliche Springbrunnen, ein Delfin, ein Pavillon, mehrere Rosenbeete. Aber kein grosser, grüner Hulk. (Anmerkung der Regie: Gilt das schon als Pleonasmus?)
Ich will mich gerade umdrehen, da ich denke, der Typ ist doch nicht im Garten und spielt Baum, als ich eine Entdeckung mache. Sie wollen bestimmt wissen, was ich entdeckt habe. Nun, ich will mal nicht so sein und verrate es Ihnen: Ein Kätzchen. Ein süsses, kleines, lilafarbenes Kätzchen. Was das mit dem Hulk zu tun hat, weiss ich auch nicht, ich wollte es an dieser Stelle nur mal erwähnen.
Zurück zum Geschäft. Ich höre ein Grunzen. Dann ein Schmatzen. Und schliesslich habe ich, der Meisterdetektiv mit dem kleinen Hirn, den Hulk gefunden. Ja, ich habe ihn gefunden, Sie können ruhig applaudieren. Er sitzt nämlich unter einer Palme. Und er isst. Er isst die Kronjuwelen. Oh, das ist nicht gut.
Ich nähere mich ihm vorsichtig, immerhin ist er riesig. Und grün. Unheimlich grün. (Anmerkung der Regie: Er wäre auch furchteinflössend, wäre er pink und würde glitzern.)
„Sir, Sie haben den König Björk bestohlen, deshalb sehe ich mich gezwungen, Sie zu verhaften.“
Der Hulk lacht laut auf.
„Ja, Björk ist ein dummer Name“, erwidere ich.
Hulk wirft mir die Juwelen hin. Zumindest die, die er noch nicht verspeist hat. „Da“, grunzt er. „Behalten Sie sie. Die schmecken sowieso nicht.“
Ich hebe den Schmuck auf und stopfe ihn in meine Taschen. „Verbindlichsten Dank. Ich sollte Sie wohl trotzdem verhaften, was meinen Sie?“
Hulk sieht mich schräg an. Ich verstehe sofort. „Natürlich, wenn Sie das nicht wünschen, werde ich es nicht tun. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Und bestehlen Sie bitte den König nicht mehr. Drüben auf der Venus gibt es leckere Pizza, schauen Sie dort doch mal vorbei.“
Er nickt mir dankend zu und verschwindet auf seinem geflügelten Pferd, das er unter einem Blatt versteckt hatte. (Anmerkung der Regie: Jawohl, es handelt sich tatsächlich um Pegasus. Wie er sich unter einem Blatt verstecken kann, ist hier wohl zweitrangig.)
Ich spaziere zurück zum König und übergebe ihm den Schmuck. Er ist so glücklich, dass er wieder dieses glitzrige Zeug in den Händen hält, dass ihm gar nicht auffällt, dass ein Teil fehlt. Was für ein Glück.
Meine Arbeit hier ist also getan. Zugegeben, dieses Mal habe ich keinen verhaftet (Anmerkung der Regie: Wir lassen ihn mal in dem Glauben, er hätte den Kopflosen verhaftet.), aber ich war trotzdem ganz gut, oder nicht? Nun stehe ich also bei 3 ½ gelösten Fällen. Meine Bilanz steigt und steigt! Ich hoffe, Sie lesen bald mein nächstes Abendteuer. Bis bald. (Anmerkung der Regie: Man liest sich.)
Vorschlag eines Lesers: Plutonesen :P
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Klingt gut :)
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erfrischend lustig :-)
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Vielen Dank :)
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He, he. das mit Hulk war cool. Irgendwie hat das was. Und dieser Humor. Herrlich.
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Vielen Dank :) Ich finde diese ersten beiden Geschichten am besten, danach gingen mir irgendwie die Ideen aus :D.
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Die anderen weiß ich noch nicht ob ich sie heute noch schaffe, aber die Tage bestimmt.
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Ich hoffe, sie gefallen dir :)
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Ich bin auch gespannt. Ich werds dir wieder schreiben.
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