Holmes 2.3
Nach meinem letzten kleinen Missgeschick – Sie erinnern sich, dieses dumme Raumschiff von Sams hat mich auf den falschen Planeten befördert – sitze ich nun auf einer Wolke und beobachte eine fliegende Kuh. Ich glaube, sie ist auf der Suche nach einem Freund. Ich hingegen, ich bin auf der Suche nach einem neuen Fall.
Vorhin hat mich dieser Doktor – ich weiss wirklich nicht mehr, wie er heisst, könnte Watser gewesen sein, oder auch Stinktier, wenn interessiert’s? – auf Weltallbook angestupst. Das soll wohl heissen, dass ich mal bei ihm vorbeisehen soll. Also begebe ich mich zu Sams und gebe ihm den Befehl, zu diesem Dr. Wie-auch-immer zu fahren. (Anmerkung der Regie: Oder sollte ich fliegen sagen?)
Wir kommen auf meinem süssen, gutriechenden Planeten an. (Anmerkung der Regie: Der Witz, dass Pluto als Planet bezeichnet wird, wird wohl langsam alt. Aber bestimmt nicht kalt.) (Anmerkung der Regie: Was ich damit meine, weiss ich eigentlich auch nicht so genau, klingt aber irgendwie poetisch, oder?)
Ich rolle wieder einmal auf meinen kleinen, rubinblauen Rollschuhen in die Leichenhalle. (Anmerkung der Regie: Mit Farben hat er’s nicht so.) „Dr. Stinktier!“, rufe ich. Als ich merke, was ich da gerade gesagt habe, ist es schon zu spät. Der Herr Doktor schaut mich böse an und rümpft seine Schweinenase. Habe ich schon mal erwähnt, dass er mich nicht leiden kann? Ich kann mir so gar nicht vorstellen, woran das liegen könnte. Sie etwa?
„Schön, dass Sie es doch noch einrichten konnten“, sagt der Herr Doktor und greift mit seinen Krallen nach einem Blatt Papier, das er mir überreicht.
„Was ist das?“, will ich wissen, ohne mir die Mühe zu machen, einen Blick darauf zu werfen. Dafür gibt es schliesslich Personal.
„Ein Abschiedsbrief.“ Der Herr Doktor setzt sich erschöpft auf eine Küchenwaage. Ich glaube zu erkennen, dass darin noch ein halbes Gehirn liegt.
„Selbstmord also?“, sage ich, stolz darauf, über eine so schnelle Auffassungsgabe zu verfügen. Ich habe doch schon mal gesagt, dass ich ein Genie bin, oder?
„Das dachte ich zuerst auch“, bestätigt das Stinktier – eh, ich meine natürlich der Herr Doktor. Hat der Kerl überhaupt einen Doktortitel oder nennt er sich einfach nur so? (Anmerkung der Regie: Er hat einen Doktortitel in Trollologie. Oder war es doch Morphiumologie?) „Aber dann ist mir etwas Merkwürdiges aufgefallen.“ Mit diesen Worten stampft er zu einem Tisch hinüber und reicht mir wieder etwas. Ich sollte echt mal jemanden anstellen, der diese Sachen für mich entgegennimmt. Als weltbester Detektiv habe ich doch nun wirklich Besseres zu tun – Kühen beim Fliegen zuzusehen, zum Beispiel.
„Was soll das sein?“ Ich bin wieder mal zu faul, mir die Sache genauer anzuschauen.
„Eine Schuppe.“
„Wie von einem Fisch?“ Ich runzle die Stirn.
„Nein, wie von einem Waschbären.“
Ich bin mir zuerst nicht sicher, ob er das ernst meint, oder ob er mich verweltallen will. Doch dann sehe ich etwas Fieses in seinen Augen aufblitzen. Ich glaube, ich mag ihn auch nicht sonderlich gern.
„Witzig, der Herr Plastische Chirurg. Aber zurück zum Fall: Was genau soll uns das sagen?“ Ich verstehe nicht, was an einer Schuppe so besonders sein soll. (Anmerkung der Regie: Er versteht oft nicht sonderlich viel.)
„Der Plutonese (Anmerkung der Regie: Klingt wirklich besser als Plutoaner.) war Raumschiffklofensterputzer. Da hatte er bestimmt keinen Kontakt mit Fisch.“ Der Herr Doktor setzt sich wieder auf die Küchenwaage. Nun bin ich mir sicher, dass an seinem Hintern ein Stück schlabbriges Gehirn hängt. Was für ein Jammer.
„Und wovon genau stammt diese Schuppe?“ Ich bin sehr stolz auf mich, dass mir eine so scharfsinnige Frage ins Gehirn geschossen kam.
„Von einem Clown.“
Ich kneife die Augen zusammen und suche etwas Fieses in den Augen des Doktors. Aber da ist nichts. „Ich dachte, es handelt sich um einen Fisch. Wie kommen Sie denn jetzt auf einen Clown?“
„Weil die Schuppe von einem Clownfisch stammt, Sie Clown.“ Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich gerne Idiot genannt hätte.
„Selbstverständlich, das wusste ich natürlich.“ (Anmerkung der Regie: Ha-Ha.) „Ein Clownfisch also.“ Auf einmal läuft das ganze Geschehen wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. (Anmerkung der Regie: Poetisch genug?)
„Das war der Namo! Natürlich! Er ist ein Clownfisch. Das Opfer hat ihn in sein Haus gelassen, nichts Schlimmes erahnend. Er wollte sich von dem Clownfisch unterhalten lassen – Clowns sollen schliesslich lustig sein und Aliens unterhalten. Aber Namo hatte böse Absichten. Er hat den Kerl so sehr zum Lachen gebracht, dass er verstorben ist. Tod durch Lachanfall. Hatte ich schon oft, einen solchen Fall.“ (Anmerkung der Regie: Er meint natürlich Nemo, Sie wissen schon, diesen süssen, kleinen Clownfisch.) „Traurige Geschichte.“
Nur damit Sie es wissen, ich habe den Namo schliesslich verhaftet. (Anmerkung der Regie: Nein, hat er nicht. „Das waren die Franzosen“. Oder so.) Ich denke, Sie wissen nun, dass ich der Beste der Besten bin. Das Genie unter den Genies. Sie sollten mir wirklich applaudieren, alles andere ist unhöflich. Merken Sie sich das gefälligst fürs nächste Mal.
Ich stehe nun bei 4,75 gelösten Fällen. Unglaublich, finden Sie nicht? Bis zum nächsten Fall, den nur ich lösen kann. (Anmerkung der Regie: Hochmut kommt vor dem Fall gilt für ihn wohl nicht. Man liest sich.)
Hier fand ich am besten das mit der fliegenden Kuh. Der Clownfisch war aber auch eine nette Idee.
LikeGefällt 1 Person
Die fliegende Kuh fand ich irgendwie witzig :D
LikeGefällt 1 Person
ja war sie auch. Den Rest werde ich heute nicht mehr lesen, aber die Tage.
LikeGefällt 1 Person
Ich denke, ich werde am Mittwoch wohl wieder eine neue schreiben, falls ich dazu komme. Oder falls mir etwas in den Sinn kommt :D.
LikeGefällt 1 Person
Jep bin gespannt was dir dann in den Sinn kommt.
LikeGefällt 1 Person